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Der Kreuzgang

Kreuzgänge sind als Orte der Ruhe, zu Gebet und Meditation erbaut worden. Kreuzgang bedeutet der
-Gang mit dem Kreuz-, wie z.B. bei Prozessionen zum täglichen Gebet in die Kirche, zur Verehrung des Kreuzes von Karfreitag bis Ostersonntag und zu den Gräbern. In Klöstern und klosterähnlichen Gemeinschaften wurde der Kreuzgang mit den Klausurgebäuden meist an der Südwand der Kirche errichtet und verbindet so alle Räume des Lebens miteinander: die Kirche als Gebetsraum, den Kapitelsaal als Versammlungsraum, das Refektorium als Speisesaal, die Bibliothek und das Skriptorium als Studier- und Arbeitsräume, das Dormitorium als Schlafsäle. Kreuzgang heißt auch mit den Toten leben - er dient auch als Friedhof, hier fanden Bestattungen statt. Kreuzgänge haben eigentlich vier Seiten zum unentwegten, endlosen Gehen und Umherwandeln.

Als 1028 der Bischofssitz von Zeitz nach Naumburg verlegt wurde, errichtete der Bischof am Zeitzer Dom ein Stiftskapitel. Ein Stiftskapitel ist eine Gemeinschaft von Priestern mit gemeinsamen Gebetszeiten, Gütergemeinschaft und der Verantwortung für die Seelsorge an der Stiftskirche. Die Stiftsherren werden auch Kanoniker genannt. Ihnen stehen der Propst und

der Dechant als sein Stellvertreter vor. Das Zeitzer Stiftskapitel begann um 1100 mit dem Bau des romanischen Kreuzganges und der dazugehörigen Klausurgebäude. Ein teilweise zugemauerter Rundbogen im Ostflügel ruht auf zwei mit Palmetten verzierten romanischen Pilasterkapitellen, hinter der heutigen Glastür befindet sich ein romanischer Raum. In diesem Raum fand man 1966 mehrere Gräber. Im Süden und Osten schließen sich an den Kreuzgang die Klausurgebäude an. Das Gebäude im Osten entstammt zum größten Teil der Zeit um 1100, ist also romanisch.


Beschreibung der stehenden Grabplatten im Nordflügel:

1. Geistlicher mit Pontifikalgewand/Ornat, Mitra, Kelch und Wappen mit einer fünfblättrigen Rose am Stiel gestorben am 13. Mai 1500
2. Geistlicher mit Kelch in der linken Hand, mit der Rechten segnet er den Wein Dekan Clemens Weise gestorben 30. März 1452
3. Geistlicher mit Kelch in der linken Hand, mit der Rechten segnet er den Wein Dekan Dreisker von Etzdorf
4. Geistlicher mit Kelch, hält eine Hand segnend über den Kelch Eventuell Dekan Heinrich de Etzilsdorff gestorben 1394
5. eventuell Senior Canonicus und Scholastiker Philipp Holler gestorben 08. Oktober 1585
6. Senior Canonicus Johann Ernst Luther. Es handelt sich hierbei um einen Enkel des Reformators Martin Luther gestorben 30. November 1637
7. nicht erkennbar
8. Anna Aperes gestorben 15. Mai 1659
9. Sophia von Ende Aperes gestorben 27. Januar 1659
10. Rahel von Etzdorf geb. Pflugin gestorben 18. Januar 1665

A. Gräberfunde 1966 mit Kelch und Patene
B. Pieta, Holz
C. Christusfigur

Der mittlere Raum, das heutige Foyer des Gemeindezentrums, war der Kapitelsaal, als Versammlungsraum, des Stiftskapitels. Mit dem Umbau des Domes vom 13. bis zum 15. Jahrhundert wurde der Nordflügel des Kreuzganges in den Dom mit einbezogen. Der gesamte romanische Kreuzgang wurde dabei im gotischen Stil umgebaut. Der Kreuzgang besitzt ein Kreuzrippengewölbe. Die Gewölbeschlusssteine sind vegitabel, also pflanzlich, verziert. Die Ausmahlung des Nordflügels entstand in der Gotik und wurde durch einen Restaurateur bearbeitet. Das Gebäude im Süden stammt aus dem 15. Jahrhundert. Über das gesamte Erdgeschoss erstreckt sich ein kreuzrippen-gewölbter Raum. Die vierte Seite des Kreuzganges im Westen, wurde durch Herzog Moritz herausgeschlagen und die gesamte Anlage des Kreuzganges im Barocken Stil umgebaut.

Die katholische Gemeinde benutzt heute die ehemaligen Klausurgebäude des Kreuzganges als Gemeindezentrum. In den Wänden und Fußböden des Kreuzganges sind zahlreiche Grabplatten eingelassen. Sie stammten ursprünglich aus dem Dom und wurden vor 1900 in den Kreuzgang gebracht. In den Sandsteinplatten sind Bilder und Inschriften von Dom- und Stiftsherren. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden im Dom auch sächsische Hofbeamte und ihre Gemahlinnen bestattet. Auch von diesen befinden sich im Kreuzgang einige Grabplatten. Die Grabplatten im Fußboden waren nach ihrer Verlegung aus dem Dom bis cirka 1933 mit Zement verputzt. Leider sind die meisten Grabplatten so verwittert bzw. abgetreten, dass die Inschriften und Wappen entweder nicht oder nur mit großer Mühe gedeutet werden können

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