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Domweihe 1998

Bistum Magdeburg

Wiedereinzug in den sanierten Dom

Zeitz (dw/pbm) - Nach mehr als 16jähriger Zwangspause steht der Zeitzer Dom St. Peter und Paul seit dem dritten Adventssonntag wieder für Gottesdienste zur Verfügung. Der Magdeburger Bischof Leo Nowak weihte den neuen Altar der sanierten und umgebauten Kirche, die fortan Pfarrkirche der Zeitzer Katholiken sein wird. In den 80er Jahren hatte der massive Verfall des Gotteshauses begonnen. Das undichte Dach wurde damals nicht repariert. Nach und nach drang Wasser in einen Vierungspfeiler ein, der 1982 in der Nacht vor der geplanten Fronleichnamsfeier einstürzte.

Das "Wunder des Wiederaufbaus" ist nach Ansicht vieler Zeitzer nur möglich geworden wegen des "Wunders der Wende". Sehr bald nach dem Herbst 1989 kam es zu Gesprächen zwischen Vertretern der Stadt und der katholischen Gemeinde. Nach längeren Verhandlungen verständigten sich beide Seiten, wie der Dom zu erhalten sei. Die Pfarrgemeinde gab dafür Pläne auf, an anderer Stelle eine neue Kirche zu bauen. Hinsichtlich der Kosten vereinbarten die Partner eine Halbierung: Für jede Mark, die die Stadt investiert, muß auch die Kirche eine Mark zahlen.

Inzwischen sind die Arbeiten weitgehend abgeschlossen. Nach Vierungspfeiler, Gewölbe und Dach war zunächst das Maßwerk der Fenster erneuert worden. Dem folgte die Sanierung der Stützpfeiler und der Wände. Die Empore wurde wiederhergerichtet, der Fußboden komplett erneuert. Mit einem neuen, der Zeit angepaßten Gesicht, präsentiert sich der Raum um den Altar. Die Altarinsel ist nun dem barocken Chor vorgelagert und gemäß heutigem Verstehen näher bei den Menschen. Der Altar selbst besteht aus Holz und Stein.

Die Zeitzer Katholiken freuen sich über ihr neues Gotteshaus, das sie, insbesondere zu hohen Festtagen, zwischen 1946 bis 1982 bereits genutzt haben. Mit der Übernahme des Domes verlagert sich jetzt das gesamte Leben der Zeitzer Pfarrgemeinde in Räume rund um das mittelalterliche Gotteshaus. Während der vergangenen Jahre entstand ein neuer Kindergarten, der Pfarrer ist in die Schloßstraße umgezogen und die Jugendlichen der Gemeinde haben den mit viel Mühe hergerichteten alten Wehrturm in Besitz genommen. Spätestens im Sommer sollen weitere Gemeinderäume fertig sein. Dennoch fällt den meisten der Abschied von der 104 Jahre alten bisherigen Pfarrkirche nicht leicht. In der schlichten Kirche haben sie die ersten Schritte im Glauben getan, die Geschichte der Gemeinde ist eng mit diesem Gebäude verwoben, dessen zukünfte Nutzung noch offen ist. Mancher sorgt sich, daß sich die Gottesdienstgemeinde im großen Dom verlieren könnte. Gleichzeitig knüpfen sich Hoffnungen an den architektonisch und historisch interessanten Sakralbau, der auch für Nichtchristen ansprechend sein kann. "Das Haus steht allen offen, denen, die hier die Nähe Gottes spüren wollen, und denen, die einfach nur zu sich selbst finden möchten", sagte Pfarrer Norbert Sommer während des Einweihungsgottesdienstes. Bischof Nowak wies in seiner Predigt darauf hin, daß die Katholiken mit dem Dom eine Erbschaft angetreten hätten, die auch das Glaubenszeugnis der Vorfahren einschließe. Er rief dazu auf, die Renovierung "vor allem als Aufruf zur Erneuerung unseres eigenen Glaubens" zu verstehen. Die Christen dürften nicht dabei stehenbleiben, über innerkirchliche Probleme und äußere Umstände zu diskutieren und zu klagen. Es bräuchte Menschen, "die als Schrittmacher des Glaubens vorangehen und dem Evangelium den Weg bereiten zu den Herzen der Menschen".

Text-Quelle: Ausgabe Nr.51 1998 48.Jahrgang „TAG DES HERRN“

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